Fotos: Reto Müller, Unterkulm


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Kirchgemeinde Staufberg

Gemeinde Schafisheim

Gemeinde Staufen

Die ursprünglich als Filiale der Kirche auf dem Staufberg um 1360 erbaute Kapelle wurde von Walther von Hallwil 1498 von Grund auf er- neuert und mit Turm und Chor- abschluss versehen. Die dem hl. Leodegar geweihte Kirche wurde in den folgenden Jahrhunderten mehr- mals umgestaltet und 1618 mit einer Uhr ausgestattet. 1850 kaufte die Gemeinde die kleine Kirche, die, vom letzten Besitzer als Stallung verwendet, in zerfallenem Zustand war, stellte sie für den Gottesdienst in Stand und liess den Kirchhof als Gottesacker der Gemeinde her- richten. (Quelle: Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band II)

Der Kirchenraum erwies sich später bei steigender Bevölkerung als zu klein, hauptsächlich bei Beerdigun- gen, weshalb man 1956 einen Anbau auf der Nordseite beschloss. (Quelle: Chronik der Gemeinde Schafisheim, zu beziehen bei der Gemeindekanzlei Schafisheim)

Per 1 Januar 2002 hatte die Orts- bürgergemeinde die unter kantona- lem Denkmalschutz stehende Kirche Schafisheim der Kirch- gemeinde Staufberg geschenkt mit der Auflage, diese einer Aussenre- novation zu unterziehen. Die Kir- chenpflege beauftragte unser Büro mit der Projektierung und Bauleitung dieser anspruchsvollen Sanierung.

Die Kirchenpflege hatte zusammen mit der Baukommission richtiger- weise nicht nur eine Aussenreno-vation in das Projekt aufgenommen sondern auch eine Aufwertung des Innenraumes. An der ausserordent- lichen Kirchgemeinde-Versammlung vom 8. März 2006 wurde nach ein- gehender Beratung beschlossen, die Kirchenbänke durch bequeme Stühle zu ersetzen. Damit konnte erreicht werden, dass die Kirche über einen Mittelgang betreten wer- den kann und somit einen würdigen Rahmen bildet für den sonntäglichen Kirchgang und speziell für Hoch- zeiten. Als Abendmahltisch mit Taufbecken wurde eine hölzerne Konstruktion entwickelt mit einer gelochten und "gewobenen" Holz- stabplatte.

Der nördliche Anbau, heute als Erweiterung des Kirchenraumes oder als separater Mehrzweckraum mit eigenem Eingang nutzbar, wurde mit einer mobilen Trennwand wandbündig abgetrennt und der Kirchenraum erhielt dadurch wieder seine ursprüngliche Raumpropor- tion. Mit dem Zumauern des 1956 herausgebrochenen Fensters hinter der Kanzel wurde die Bedeutung des Chorfensters in der Axe des Raumes deutlich gesteigert. Mit einem Künstlerwettbewerb wurde diesem Umstand Rechnung getra- gen. Als Siegerin wurde der Entwurf "Sonnenklang" von Monika Kager- meier, Arlesheim, erkoren. Die Ge- staltung erfolgte durch Schleifen von 2 cm dicken, bernsteinfarbenen Gussglasscheiben.

Speziell zur Erwähnen ist der neue Glockenstuhl. Auf einer Grundfläche von lediglich 1.60 m x 1.60 m musste ein eiserner Glockenstuhl erstellt werden, welcher die drei vorhandenen Glocken in der Tonfolge C'', Es'' und F'' aufnehmen konnte. Die Uhr- und Glocken- geläutsteuerung wurde vollständig ersetzt, die Glocken erhielten neue, handgeschmiedete Klöppel und neue Klöppel-Aufhängungen.

Der Aussenputz wurde durch einen Sumpfkalkputz ersetzt, welcher mit Kalkfarbe al fresco gestrichen wurde. Das Dach wurde komplett umgedeckt und wo notwendig, mit alten handgemachten Ziegeln er- gänzt. Bei dieser Arbeit kam ein intakter Biberschwanzziegel zum Vorschein mit der Jahreszahl 1862. Die weiteren äusseren Verände- rungen umfassen nebst den neuen Fenstertüren im Anbau vor allem die Umgebungsarbeiten. Mit alten Mä- genwiler Muschelkalkplatten konnte ein angemessen grosszügiger Kir- chenplatz gestaltet werden. Die Kirchenmauer wurde restauriert und im westlichen Bereich durch Stein- platten symbolisch ergänzt.